Rück- und Ausblick: Gold-Rally versus Zurückhaltung bei Index-«Leuchttürmen»

Im vergangenen Jahr wurde der Swiss Market Index besonders von den drei «Riesen» Roche, Novartis und Nestlé bestimmt.

Diese Aktien konnten einen Zuwachs von 25 bis 30 Prozent verzeichnen. Doch den Zugpferden wird mittel- bis langfristig langsam die Puste ausgehen. Die unterdessen sportlichen Bewertungen dieser drei Blue Chips begrenzen das zukünftige Aufwärtspotenzial. Nestlé hat bereits Anfang letzten September seine Jahreshöchstkurse erreicht und tendiert seither leicht abwärts. Die beiden Pharmawerte haben anschliessend die Führung übernommen und den SMI auf neue Allzeithöchstwertekurse geführt. Sollte sich die Konjunktur, wie von uns erwartet, stabilisieren und in der zweiten Jahreshälfte wieder zulegen, werden die hochbewerteten defensiven Qualitätswerte Mühe haben.

Eine schwächere Entwicklung des SMI gegenüber anderen Aktienindizes würde vor diesem Hintergrund nicht überraschen.

Deshalb setzen wir dieses Jahr auf zyklische Titel, die vom erwarteten Wirtschaftsaufschwung überproportional profitieren, eine hohe Dividende bezahlen und eine vernünftige Bewertung aufweisen, wie zum Beispiel Lafarge Holcim, Swatch und UBS. Zurückhaltung üben wir ausschliesslich aus Bewertungsgründen bei Geberit, Nestlé und Zurich Insurance. Das hohe KGV dieser drei Aktien steht in keinem Verhältnis zu den mittelfristigen Wachstumsmöglichkeiten dieser Unternehmen.

 

Wer auf der Suche nach einem herausragenden Portfolioabsicherungsbaustein ist, der sollte dieses Jahr auf Gold setzen. Bereits letztes Jahr hat der Goldpreis um 14 Prozent zugelegt und dürfte auch im laufenden Jahr aufgrund niedriger Haltekosten von Gold infolge der sehr tiefen Zinsen und der expansiven Geldpolitik der Notenbanken weiter steigen. Immer mehr Zentralbanken aus den Entwicklungsländern setzen auf Gold als Substitut für ihre US-Dollar- Fremdwährungsreserven. Der von uns erwartete schwächere Dollar wird

die private Nachfrage aus den Emerging Markets fördern. Zu guter Letzt bietet Gold einen kostengünstigen Schutz vor Extremrisiken aller Art.

 

Grundsätzlich treibt die Finanzmärkte die starke Performance der Aktienmärkte um, die die Investoren sichtlich überrascht hat. Die Anleger beschäftigt jedoch auch die zentrale Frage, ob die nun angehobenen Gewinnprognosen der Unternehmen von einem möglichen negativen Ausgang des Handelsstreites wieder revidiert werden. Denn Beobachter gehen davon aus, dass der Abschluss eines Abkommens angesichts der ausstehenden komplexen Themen schwierig werden dürfte.

Bei einem negativen Ausgang des Streits stünden im laufenden Jahr defensive Werte und Dividendentitel in der Gunst. Die Kurse der Schweizer Börse werden durch die per Jahresende getätigten Käufe weiterhin gestützt. Das Wahljahr der US-Präsidentschaft ist aus einer historischen Perspektive positiv für die Aktien, weshalb der SMI per Jahresende vermutlich leicht höher sein wird als zu Jahresbeginn.

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