Haben Sie Ihre Währungsrisiken im Auge?

Besitzt man in der Schweiz ein diversifiziertes Portfolio, so ist man schnell in Fremdwährungen investiert, denn der Schweizer Markt ist limitiert. Vor allem der Euro und der US Dollar sind die Währungen, in die in der Schweiz nebst dem Schweizer Franken am häufigsten investiert wird. Fremdwährungen, oder Währungen generell, können die Performance eines Portfolios ziemlich verhageln. Es ist jedoch eine Frage der Grösse, wieviel einer bestimmten Währung man besitzt; der Prozentsatz ist entscheidend.

Das Jahr 2020 war auch im Devisenmarkt eine Achterbahnfahrt. So verlor der US Dollar vom Höchst- zum Tiefstkurs 12,6% und beendete das Jahr mit einer Negativperformance von 8,75% gegenüber dem Schweizer Franken. Die Währungsabsicherung spielt in solchen Momenten eine zentrale Rolle. Währungen sollten konsequent abgesichert werden, erst recht in unsicheren Zeiten. So kann das Risiko erheblich eingedämmt werden. Der Devisenmarkt dürfte auch in diesem Jahr von einer hohen Volatilität geprägt sein.

 

Beim US Dollar sind mittel- bis langfristig Kurse unter 70 Rappen realistisch. Das riesige Zwillingsdefizit (Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit), welches durch die enormen Corona-Hilfspakete nochmals massiv gestiegen ist, ist der Hauptgrund dafür. Ein grosser Teil des Geldes dieser Hilfe landet direkt bei den US Bürgern. Somit müssen wir davon ausgehen, dass sich irgendwann die Inflation bemerkbar macht. Dies zeigt sich bereits in den langfristigen Inflationserwartungen, welche die Renditen der langfristen US-Treasury-Bonds anziehen liess. Da aber die FED gemäss ihrer Forward-Guidance die Zinsen bei steigender Inflation nicht sofort anheben wird, bedeutet dies weiterhin fallende Realzinsen, was dem US Dollar schaden wird. Im aktuellen (Corona-) Umfeld sieht es aber nach dem extremen USD-Verfall der letzten Monate so aus, als dass zuerst eine kurzfristige Erholung Richtung 0,9200 möglich ist.

 

Die Handelsspanne des Euros sehe ich stabil zwischen CHF 1,05 und CHF 1,09, sofern keine externen Schocks Einfluss nehmen. Auch im Euroraum fliessen die Coronahilfsgelder grösstenteils direkt zu den Bürgern. Man rechnet mit einer bis zu 30% höheren Sparquote als vor Corona. Dieser aufgezwungene Konsumstau wird sich voraussichtlich in diesem Jahr entladen und es wird sich dann eine "Risk-On"-Phase einstellen. Eine solche Phase nimmt dem CHF den Aufwärtsdruck, was dem Euro zu leicht höheren Notierungen verhelfen kann.

 

Um sein Portfolio vor solchen Währungsrisiken zu schützen, ist es wichtig, sich mit Währungsabsicherungen zu befassen. Nehmen wir an, Ihr CHF-Portfolio beinhaltet 50% EUR-nominierte Wertschriften. Sollte sich der EUR/CHF-Kurs um 5% abschwächen, bedeutet dies eine Negativ-Performance von 2,5% auf Ihr Gesamtportfolio. Dieses Risiko lässt sich am einfachsten mit Devisentermingeschäften eliminieren. Das heisst, Sie verkaufen EUR gegen CHF zu einem heute vereinbarten Kurs auf einen bestimmten Termin. Damit sind Sie für künftige Kursverluste abgesichert, können aber im Gegenzug nicht von einem steigenden EUR profitieren. Um diese Opportunität zu erhalten, können Sie anstelle eines Termingeschäftes eine Devisen-Put-Option* kaufen. Hiermit kaufen Sie sich für eine "kleine" Prämie das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine vordefinierte Menge zu einem vordefinierten Kurs zu verkaufen. Sollte sich während dieser Laufzeit EUR/CHF nach oben bewegen, profitieren Sie von dieser Stärke.

 

*Devisen (-OTC)-Optionen sind erst ab einem Mindestbetrag von EUR 50'000 handelbar.

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