Marktkommentar zum Ukraine-Konflikt

Die Nachrichten aus dem Kreml überschlagen sich. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der Separatistenregionen Luhansk und Donezk folgt nun eine breitangelegte Offensive in der Ukraine. Putin begründet diese Entscheidung mit der Absicht, den Frieden zu sichern und einen Genozid zu verhindern. Mit der Invasion engt er den Raum für die Diplomatie drastisch ein. Der Westen hat das Projekt Nord Stream 2 gestoppt und hat weitere Sanktionen angekündigt. Für Russland steht viel auf dem Spiel, auch wenn die Nato nicht militärisch eingreifen sollte.

Kriegerische Auseinandersetzung führen zu wirtschaftlicher Unsicherheit und bringen Aktienmärkte unter Abgabedruck. In den Grafiken sind zwei Beispiele ersichtlich, die militärische Konfliktsituationen illustrieren. Dabei haben politische Börsen kurze Beine, das heisst, das gesamtwirtschaftliche Bild dominiert mittelfristig das Börsengeschehen. Das Beispiel des zweiten Golfkrieges veranschaulicht diesen Umstand. Bei Kriegsausbruch im August 1990 kamen die Märkte in einem ersten Moment unter Druck. Innerhalb von nur wenigen Monaten fokussierten sich die Finanzmärkte jedoch wieder auf die Fundamentaldaten, was zu einer positiven Entwicklung in den Folgejahren führte.

 

1990: Dow Jones während Golfkrieg

 

Mit Blick auf die Krim Krise zeigt sich, dass sich auch hier die übergeordnete wirtschaftliche Lage auf die mittelfristige Entwicklung des Aktienmarktes ausgewirkt hat. Die Erholung in Europa setzte sich nach der «whatever it takes» Rede des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi trotz Krim Krise fort.

 

 

Da auch der aktuelle Konflikt mit hoher Wahrscheinlichkeit lokal bleiben wird, erwarten wir, dass die volkswirtschaftlichen Grössen wie die Zentralbankpolitik und die Entwicklung der Unternehmensgewinne bald wieder in den Vordergrund rücken. Vor diesem Hintergrund halten wir an unserer Aktienpositionierung fest und wir werden allfällige Aktienabsicherungen in den Portfolios reduzieren. Nach dem zuletzt notierten Anstieg des Goldpreises nehmen wir hier teilweise Gewinne mit. Die dadurch freiwerdenden Mittel werden wir schrittweise wieder in den Aktienmarkt investieren.

 

Wir empfehlen eine breite Diversifikation der Anlageklassen und halten an Einzeltiteln mit starken Fundamentaldaten fest.

 

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