Börsenmeinung: Zinserhöhungen

Ein Schwall an Zentralbankentscheidungen trifft in dieser Woche auf die Anlegerinnen und Anleger.

Den Auftakt macht die US-Notenbank am Mittwoch, die den Zins wahrscheinlich um 50 Basispunkte auf 4,5% anhebt, gefolgt von der englischen, europäischen und der Schweizer Nationalbank am Donnerstag.

 

Im Kern verteuern sie alle durch ihre Zinsanhebungen die Kapitalaufnahme und bremsen die wirtschaftliche Entwicklung. Eher zaghaft und richtungslos scheint man im Euroraum mit einer Inflation von 10%. Hier ist der Zins erst bei 2%, in der Hoffnung, dass die Preisaufschläge im kommenden Jahr stark nachlassen. Am weitesten jedoch ist man in den USA, wo Bondinvestoren sich für eine mögliche Rezession wappnen und verstärkt in langfristige Anleihen investieren. Vor dem Hintergrund der hohen US-Staatsverschuldung eröffnet man sich mit den rasanten US-Zinsschritten mehr Flexibilität, um bei den ersten Zeichen einer drohenden Rezession entgegenzuwirken.

 

Mit einem «neutralen» US-Zinssatz von 2,5%, bei dem weder Abwürgen noch Stimulieren der Wirtschaft angestrebt wird, hat man hier Adjustierungspotenzial nach unten. Wir denken, dass sich dies in den Aktienperformances im kommenden Jahr widerspiegeln sollte.