Volkswirtschaftliche Perspektiven: Die Risiken nehmen zu

Nach viermaliger Erhöhung der Leitzinsen durch die US-Notenbank im Jahr 2018 wurden die Finanzmärkte nervös.

Die Kombination aus restriktiver Geldpolitik, Anzeichen einer Konjunkturabschwächung und Zunahme geopolitischer Risiken hat dazu geführt, dass die Aktienmärkte im vierten Quartal 2018 stark eingebrochen sind.

 

Die sonst so robusten Wirtschaftsdaten aus Deutschland fielen zuletzt deutlich schlechter aus als erwartet. Die Industrieproduktion etwa sank um 4,7%, was den höchsten Rückgang seit 2009 darstellt. Insgesamt scheinen die Risiken für die grösste Volkswirtschaft Europas zuzunehmen. Sinngemäss hat die EU-Kommission ihre BIP-Wachstumsprognose 2019 für die Eurozone auf 1,3% nach unten revidiert – im vergangenen Herbst lag sie noch bei 1,9%.

 

Auch der Handelsstreit zwischen den USA und China birgt weiterhin Risiken. Xi Jinping und Trump haben sich zwar auf ein 90-tägiges Moratorium geeinigt, die Tarif-Drohungen können aber jederzeit wieder aktiviert werden. Die Investitionen in China sind aufgrund dieser unklaren Situation deutlich zurückgekommen und das Wachstum ist so tief wie seit 1990 nicht mehr.

 

Die globalen Unsicherheiten nehmen zu. Das Verhältnis zwischen China und den USA bleibt schwierig, in Europa zeichnet sich eine Abkühlung der Konjunktur ab und die Vorlaufindikatoren in der Schweiz mahnen zur Vorsicht. Dies sind Warnhinweise, welche die Zentralbanken dazu bewegen dürften, ihre lockere Geldpolitik weniger schnell einzuschränken als geplant.