CIC perspectives Oktober 2022

Vierteljährliche Marktperspektiven

Sehr geehrte Kundinnen und Kunden

 

Haben Sie gewusst, dass die Redewendung «Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb» erstmals so gedruckt im Miguel de Cervantes Buch «Don Quijote» erschienen ist? Mit Blick auf die Gas-Krise erschleicht dem nicht ganz neutralen Beobachter ein ähnlicher Gedanke. Wurde hier in der Vergangenheit zu sehr auf zu wenige Zulieferer gesetzt? Oder fehlte zumindest die Überlegung, im Falle der Fälle für die faulen Eier im Gas-Korb in nützlicher Frist adäquaten Ersatz finden zu können? Und erinnert der Kampf von Don Quijote gegen die Windmühlen nicht unweigerlich an die Bekämpfung der Inflation durch die Zentralbanken? Auch letztere ernten wie der traurige Roman-Held nur Spott und Unverständnis für ihre teils diffusen Entscheide und der Art wie sie diese begründen. Die Leidtragenden dieser unrühmlichen Entscheidungen sind wie so oft einerseits die Konsumenten und andererseits die Wirtschaft. Aus der Sicht eines Konsumenten können wir den Schluss ziehen, dass es einer nachhaltigen und breit diversifizierten Strategie bedarf, um einen langfristigen Anlageerfolg zu erzielen. Und auch aus Sicht der Wirtschaft können wir nur hoffen, dass sie die Zukunft mit perspektivischem und nachhaltigem Weitblick angeht.

Mario Geniale
Signature Mario Geniale

Mario Geniale
Chief Investment Officer

Volkswirtschaftliche Perspektiven

Auch konjunkturell könnte in den nächsten Monaten kühleres Wetter aufziehen, weil die hohen Energiekosten weiterhin auf der Kaufkraft der Haushalte lasten, was schlecht für den Konsum ist. Die Notenbanken mussten ihren Post-Covid-19 Plan einer graduellen Normalisierung der Geldpolitik aufgrund der durch die russische Invasion mitangeschobenen Preisentwicklungen verwerfen. Stattdessen haben sie nun ihren Fokus auf die ausufernde Teuerung gelegt und scheinen für die Sicherstellung der Preisstabilität auch Einschnitte in Bezug auf das Wachstum in Kauf zu nehmen.

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Der Kampf gegen die Inflation hat begonnen

Über welchen Zeitraum die Währungshüter mit starken Zinserhöhungen und einer möglichen Reduktion der Notenbankbilanzen die Inflation bekämpfen werden, muss sich noch zeigen. Speziell in Europa scheint diese Strategie jedoch heikel und könnte von kurzer Dauer sein. Zwar wurden seitens der EZB bereits ein Anti-Fragmentierungsinstrument in Aussicht gestellt, um einem ungerechtfertigten Anstieg der Risikoprämien bei Staatsanleihen zwischen EU-Staaten entgegenzuwirken. Nichtsdestotrotz wird die EZB eine Geldpolitik, welche die Peripherieländer in starke Bedrängnis bringt, zu verhindern versuchen. Dabei könnte sie auch antizipieren, dass ein künftig negatives Wachstum einen zusätzlich dämpfenden Effekt auf die Teuerung haben wird. Die SNB dürfte, solange die Inflation im Ausland deutlich höher ist, weiter bestrebt sein, den Schweizer Franken zu stärken. Dies erschwert zwar die Lage der Exportindustrie, vergünstigt aber importierte Güter und Dienstleistungen und trägt damit zur Aufrechterhaltung der Preisstabilität bei. (goste)

Märkte

Ein Weg voller Hindernisse

Die Zentralbanken machen ernst und zwingen die Investoren zu der Einsicht, dass das Spiel mit der ultralockeren Zinspolitik im Jahr 2022 ein jähes Ende gefunden hat. Oberste Priorität nimmt die Inflationseindämmung ein, zulasten von Konsumschwund und der drastischen Abkühlung der Wirtschaft. Die Suche nach dem sicheren US-Dollar beschäftigt nicht nur Gold, sondern auch die Aktienmärkte, denn Auslandsumsätze der Unternehmen, umgerechnet in USD, verhageln die Marge. Und damit rücken die Quartalszahlen, die im Vorfeld der Bekanntgabe von den Analysten nach unten revidiert werden, ab Mitte Oktober in den Fokus.

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Aktien Schweiz

Auch im Schlussquartal dürften die Aktienmärkte volatil bleiben. Die Schweizerische Nationalbank versucht, mit einer Kombination aus starkem Franken und Zinserhöhungen die Inflation im Zaum zu halten. Da die drei Indexschwergewichte Roche, Novartis und Nestlé über eine starke Preissetzungsmacht verfügen, sollten ihre Gewinnmargen relativ stabil bleiben. Der Schweizer Aktienmarkt dürfte deshalb auch im laufenden Quartal im internationalen Vergleich gut abschneiden. Wir bevorzugen Qualitätswerte wie Roche, Partners Group oder Straumann. (bae)

SMI

Chart SMI

Aktien Europa

Hohe Energiepreise, befeuert durch fehlendes Gasangebot aus Russland, zwingen politische Entscheiderinnen und Entscheider zu mehr strategischer Akrobatik. Das in einem Umfeld voller Unruhe, denn in Italien wackelt es politisch und in Grossbritannien trifft Premierministerin Liz Truss auf eine galoppierende Inflation und muss ein schweres politisches Erbe antreten. Die radikalen Zinsschritte der EZB vervollständigen die verzwickte Situation. Kein leichtes Unterfangen, das Aktienselektion erfordert. Wir setzen auf Volkswagen, Enel und Philips. (goste)

Euro Stoxx 50

Chart Euro Stoxx 50

Aktien USA

Die FED versucht, mit erneuten Zinserhöhung die Inflationszahlen zu kontrollieren. Bis anhin jedoch nur mit bedingtem Erfolg. Dies belastet die Aktienmärkte weiterhin. Die derzeit immens angestiegenen Inputkosten drücken zudem auf die Ergebnisse und lassen die Gewinnmargen schrumpfen. Die US-Aktienmärkte müssen auch im vierten Quartal mit weiterer Volatilität rechnen. Wir erwarten jedoch mehr und mehr eine Bodenbildung der Preise und eine gute Ausgangslage für Neueinstiege in die Märkte. Wir empfehlen die Titel Alphabet, Amazon und Nvidia. (amm)

S&P 500

Chart S&P 500

Obligationen

Die Fortsetzung der Preisanstiege und die in der Folge deutlich restriktivere Notenbankpolitik haben die Anleihenmärkte nach einer vorübergehenden Erholung in den Sommermonaten wieder unter Druck gebracht. Wir gehen davon aus, dass die längerfristigen Zinsen im historischen Vergleich tief bleiben werden. Vor dem Hintergrund der aufziehenden konjunkturellen Gewitterwolken erachten wir die höheren Renditen als Opportunität, um vorsichtig in Bezug auf die Geschwindigkeit und die Anleihen-Qualität mit der Reduktion des Untergewichts bei festverzinslichen Papieren zu beginnen. (muc)

10-jährige Schweizer Swap-Sätze

Chart 10-jährige Schweizer Swap-Sätze

Thema

Die künstliche Intelligenz gräbt den Finanzmarkt um

Inwieweit maschinelles Lernen und andere Technologien die Finanzbranche auf lange Sicht verändern werden, ist schwer zu sagen. Fakt ist, dass die KI-Revolution bereits in vollem Gang ist und einen Einfluss darauf hat, wie Banken und Kreditgeber Investitions- und Finanzierungsentscheidungen treffen.

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In Kürze

Swiss Bike Cup und CIC ON: Erfolgreiche Stabsübergabe in Gstaad

Der Swiss Bike Cup heisst ab 2023 offiziell CIC ON Swiss Bike Cup! Bank CIC (Schweiz) CEO Thomas Müller hat am Wochenende vom 1. und 2. Oktober 2022 im Namen der Bank CIC erfolgreich das Zepter für die wichtigste europäische Mountainbike Rennserie übernommen. In Gstaad mit auf der Bühne waren auch Peter Herger (links), der CEO von Proffix, dem bisherigen Titelsponsor, und Armin Meier (rechts), Gründer und Eigentümer der Human Sports Management AG, den Organisatoren des Swiss Bike Cup. Thomas Müller sieht Parallelen zwischen der Bank und dem Mountainbike-Sport: «Als ambitionierte, typisch schweizerische Bank mittlerer Grösse und mit einem soliden Fundament aus nachhaltigen Werten passt die Sportart Mountainbike ausgezeichnet zu uns. Im Mountainbike und im Banking braucht es Engagement, einen partnerschaftlichen Umgang und die Fähigkeit, höchste Leistungsfähigkeit mit Flexibilität, Verlässlichkeit, Ausdauer und Innovation zu kombinieren. Wir freuen uns sehr auf die neue Partnerschaft mit dem Swiss Bike Cup und auf interessante Wettkämpfe.»

Weitere Informationen zum Angebot mit CIC ON finden Sie unter www.cic-on.ch.

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3a-Vorsorgesparen: Zeit, in die Zukunft zu investieren

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Wenn man frühzeitig für die Zukunft vorsorgen will, damit man auch später noch ausreichend Mittel für die Verwirklichung der eigenen Wünsche zur Verfügung hat, sind unsere 3a-Vorsorgelösungen genau das Richtige. Ein weiteres Plus: Den maximalen Jahresbeitrag kann man vollumfänglich von den Steuern abziehen. Investiert man sein Geld zusätzlich in einen unserer über 30 attraktiven Vorsorgefonds, stellt das ausserdem deutlich höhere Renditechancen in Aussicht. Dabei gilt: Je länger man sein Geld investiert lassen kann, desto besser. Sie als Kundin oder Kunde der Bank CIC können den gewünschten Fonds aus vier verschiedenen Anlagestrategien mit unterschiedlichen Aktienanteilen aussuchen und damit Ihren Vorsorgezielen einen grossen Schritt näherkommen.

Unsere neue Vorsorgegrafik unter www.cic-on.ch/vorsorge vergleicht die Ertragschancen von Vorsorgefonds versus regulären 3a Vorsorgekonten – ein Blick darauf lohnt sich!