Uhren für alle, die Herausforderungen mögen

Das Schweizer Unternehmen Norqain hat den internationalen Uhrenmarkt mit einer «neuen Story» erobert. Wie diese aussieht, erklärt CEO Ben Küffer bei einem Besuch am Hauptsitz in Nidau. Zudem spricht er über Mammutaufgaben, seinen Traum als Vater und die Partnerschaft mit der Bank CIC.

Ben Küffer ist 35 Jahre alt und CEO von Norqain. 2018 gründete er das Schweizer Uhrenunternehmen mit Sitz in Nidau bei Biel. Nach fünf Jahren ist Norqain bereits in 178 Läden in 25 Ländern weltweit vertreten. Norqain stellt ausschliesslich mechanische Armbanduhren her, der Preis pro Stück liegt zwischen 2 000 und 5 500 Schweizer Franken. Für Ben Küffer und seine Mitgründer – den ehemaligen Eishockeyprofi Mark Streit und Ted Schneider, Sohn des Ex-Besitzers von Breitling – war von Anfang an klar, dass der Uhrenmarkt eigentlich keine neue Marke gebraucht hätte. «Deshalb war unsere Vision, eine neue Story zu definieren, eine, die über die beiden Aspekte ‘Tradition’ und ‘Geschichte’ hinausgeht, die man in der Uhrenwelt bereits bestens kennt», sagt Ben Küffer. Die neue Story orientiert sich am Slogan «my life, my way» und steht gemäss dem CEO für den Norqain-Spirit: «jung, modern und zugänglich». Norqain produziere Uhren für alle, die Herausforderungen mögen würden.

 

Ben Küffer, Norqain

Ben Küffer, Gründer und CEO des Schweizer Uhrenherstellers Norqain

Gegenwind vom Markt

Das Uhrenmachen liegt in Ben Küffers Genen. Seine Familie stellt seit 40 Jahren Uhren in Tavannes im Berner Jura her. Ben Küffer selbst hatte elf Jahre lang beim Schweizer Uhrenunternehmen Breitling gearbeitet, ehe er 2017 entschied, sich selbstständig zu machen. Was es für diesen Schritt brauchte? «Leidenschaft», antwortet der Unternehmer. «Eine Sache mit Leidenschaft zu machen und Energie hineinzugeben, das ist mein Naturell.» Und man müsse resistent sein. Das erste Jahr, als Norqain noch gar nicht am Markt war, war schwierig. Das Gründertrio spürte viel Gegenwind aus der Branche. Doch mit dem Markteintritt Anfang 2019 gelang dem Jungunternehmen der Durchbruch: Norqain verzeichnete ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Die Firma konnte in zwölf Ländern Fuss fassen, über 70 Händler für sich gewinnen und einen Umsatz in Millionenhöhe erzielen.

 

Die Euphorie über den Erfolg währte allerdings nicht lange. 2020 stellte die Corona-Pandemie das Unternehmen vor neue Herausforderungen. Ben Küffer und sein Team aber glaubten an ihre Idee und trieben die Investitionen in die Produkte voran. Auf der Suche nach geeigneten Kreditgebern präsentierte Norqain seine Vision der Bank CIC. Seither steht die Basler Bank Norqain als wichtige strategische Partnerin zur Seite. Der Entscheid für eine Zusammenarbeit mit der Bank CIC war für Ben Küffer sofort klar. Er betont: «Wir waren sehr beeindruckt davon, wie gut sie unsere unternehmerische Vision verstanden haben.» Entsprechend schätze er die enge und gute Partnerschaft sehr – gerade auch, weil sie es Norqain erlaube, langfristige Investitionen zu tätigen. «Ausserdem hat die Bank CIC viel Verständnis dafür, dass wir uns in einem dynamischen Marktumfeld bewegen, in dem nicht immer alles ganz nach Plan läuft», führt Ben Küffer aus. Dieses gegenseitige Vertrauen sei enorm wertvoll.

Wir waren von Anfang an sehr beeindruckt davon, wie gut die Bank CIC unsere unternehmerische Vision verstanden hat. 

Perfektionismus, Sensibilität, Teamwork

Trotz anfänglicher Skepsis des Marktes behauptet sich Norqain weiterhin erfolgreich. Dies, weil das gesamte Team laut Ben Küffer einen Hang zum Perfektionismus und eine Sensibilität für Details hat. «Bevor wir wichtige Entscheide treffen, überlegen wir genau, ob sich unsere Idee von anderen Anbietern unterscheidet.» Überhaupt lobt der CEO die enge Zusammenarbeit innerhalb des Norqain-Teams. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 54 Mitarbeitende weltweit. Die Suche nach geeigneten Angestellten an den Standorten im Ausland bezeichnet Ben Küffer als «Mammutaufgabe, die viel Energie erfordert». Ihm ist wichtig, dass die Mitarbeitenden ins Unternehmen passen und die Werte mittragen. Dazu zählen eine ehrliche Feedback-Kultur, Leistungsbereitschaft und eben gutes Teamwork. 

 

Ben Küffer

Das Schweizer Unternehmen Norqain hat den internationalen Uhrenmarkt erobert

 

Mit Blick auf die Zukunft will Norqain das globale Filialnetzwerk weiter ausbauen und gemeinsam mit Jean-Claude Biver neue Modelle entwickeln. Seit 2022 unterstützt der erfahrene Uhrenunternehmer und ehemalige Hublot-CEO das Jungunternehmen als Mentor und Berater des Verwaltungsrats.

Der Traum von der vierten Generation

Apropos Zukunft: Obwohl Ben Küffer mit 35 Jahren ein junger CEO ist, macht er sich bereits Gedanken über seine Nachfolge. «Ich träume zumindest davon, dass mein bald sechsjähriger Sohn und meine dreijährige Tochter die Firma einst übernehmen werden», sagt er und lacht. Einmal pro Woche besucht seine Familie ihn am Firmenhauptsitz. «Wer weiss, vielleicht entwickeln meine Kinder ja dieselbe Leidenschaft für Uhren wie ich damals als Junge.» Selbstverständlich wolle er niemanden forcieren, aber er sei sich sicher, dass seine Familie es schaffen werde, nach der dritten auch noch die vierte Generation für Uhren zu begeistern.

 

Und wenn die Zeit reif ist, die Nachfolge bei Norqain konkret anzugehen, kann Ben Küffer auf die Unterstützung seiner Berater bei der Bank CIC zählen.