Gold als «sicherer Hafen»
Gold gilt als «sicherer Hafen» in unsicheren Zeiten. Lesen Sie in unserem Blogbeitrag mehr über die Entwicklung des Goldpreises und welche Faktoren den Wert beeinflussen.
Wie hat sich der Goldpreis entwickelt?
Ein Blick auf den Goldpreis zeigt, dass dieser seit Anfang Oktober 2023 gestiegen ist und seit dem damaligen Tiefststand gut + 30% in lokaler Währung und seit dem Tiefststand im Februar 2024 + 20% erzielt hat.
Welche aktuellen Geschehnisse beeinflussen den Goldpreis?
Am vergangenen Wochenende hat die geopolitische Lage im Nahen Osten eine neue Eskalationsstufe erreicht. Iran hat für die Tötung von Mitgliedern der Islamischen Revolutionsgarde in Syrien Vergeltung geübt und Israel mit mehr als 300 Raketen und Drohnen angegriffen. Die Aktion ist nur die jüngste von vielen in einer besorgniserregenden Entwicklung während der vergangenen Wochen und Monate. In solchen Zeiten sind sogenannte «Safe-Haven-Anlagen» wie Gold die Hauptprofiteure.
Welche Faktoren nebst der geopolitischen Lage beeinflusst den Goldkurs noch?
Die Goldnotiz wird von vielen weiteren Faktoren und wechselseitigen Dynamiken beeinflusst – wie der Inflation, der US-Verschuldung, der negativen Korrelation zum USD, von Zentralbank-Goldkäufen, aber auch von der Tatsache, dass Gold eine endliche Ressource ist und eine Fluchtwährung darstellt.
Welche Gründe sieht die Bank CIC als entscheidend?
Für die Bank CIC sind die plausibelsten Gründe für den derzeitigen Höhenflug des Goldkurses aus heutiger Sicht die folgenden:
- Unsicherheit (Flucht in Gold)
Es scheint, dass viele Grossinvestoren das uneingeschränkte Vertrauen in die Weltwährungen verloren haben und sich deshalb mit Gold eindecken. Obwohl die über längere Phasen beobachtbare negative Korrelation von Gold zum USD in letzter Zeit ins Positive gedreht hat, kann man aus diesem Blickwinkel trotzdem von einer intrinsischen Schwäche sowohl des USD als auch anderer Währungen sprechen - Grosse Kauftätigkeit von Zentralbanken
In den Jahren 2022/2023 haben Zentralbanken über 1000 Tonnen an Goldreserven aufgestockt. Dies entspricht in etwa einem Drittel der Jahresproduktion des Edelmetalls. Ein Bericht des World Gold Councils zeigt, dass vor allem östliche Zentralbanken, allen voran die chinesische Notenbank, gefolgt von Singapur und Polen, Gold kumulieren. Dies wirkt preistreibend oder zumindest preisstützend - Zinssenkungserwartungen – (rückläufige?) Inflation
Im letzten Jahr haben vor allem die Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell die Goldnotierung hin und her getrieben. Natürlich ist es für Gold vorteilhaft, wenn die Zinsen wieder gesenkt werden. Wir denken jedoch, dass bereits Ende letzten Jahres die Zinssenkungserwartungen im gestiegenen Goldpreis eskomptiert waren. - Geopolitische Faktoren (Ukrainekrieg/Gazakrieg)
Kriegsängste führen natürlich ebenfalls zu genereller Unsicherheit. Wir denken jedoch nicht, dass diese Konflikte im Moment die Haupttreiber sind.
Wie schätzt die Bank CIC die Weiterentwicklung des Goldpreises ein?
Unserer Meinung nach wird sich der Goldpreis nicht ungebremst so weiterentwickeln. Wir gehen davon aus, dass es in naher Zukunft zu einer Konsolidierung mit möglichen Wiedereinstiegschancen in Gold kommen wird. Längerfristig stellen wir ein starkes Momentum für Gold fest und erwarten aufgrund des Durchbruchs der charttechnischen Marke von USD 2050 pro Unze Goldkurse in Richtung USD 2800. Unser diesjähriger Zielkurs liegt derzeit jedoch bei USD 2350 pro Unze.