Ein erfolgreicher Unternehmensverkauf

Das Pflege- und Behandlungspersonal der Spitex Perspecta ist in der Region Basel immer da, wo man es braucht. Jetzt sorgen Investoren aus Italien dafür, dass die führende Marktposition ausgebaut werden kann – auch dank der Bank CIC.

Der Pflegeberuf zählt zu den anspruchsvollsten. Das Stellenprofil verlangt nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch psychologische, ja seelsorgerliche Fähigkeiten und Managementqualifikationen. «Der Beruf ist höchst erfüllend», sagt die diplomierte Pflegefachfrau Marlies Venezia, die seit über dreissig Jahren im Gesundheitswesen arbeitet: «Doch Papierkriege, Spardruck, Terminpläne machen es immer schwieriger, Patientinnen und Patienten die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Ich träumte davon, Menschen ohne diese Sachzwänge zu pflegen.» Bald entstand im Dialog mit Kollegen – vor allem mit Alessandro Hunziker, damals Partner einer Executive-Search-Agentur – die Idee, gemeinsam ein privates Spitex-Unternehmen zu gründen: die Spitex Perspecta AG.

Extrameile für Kundinnen und Kunden 

2009 stand der Businessplan. Im Frühling 2010 begann die erste Pflegerin im Stundenlohn. «Sie arbeitet heute noch in unserem Betrieb», erzählt Alessandro Hunziker stolz. 2012 hängte er seine Tätigkeit als Headhunter an den Nagel. Ein Jahr später kündigte Marlies Venezia ihre sichere Stelle am Universitätsspital Basel. Fortan trieben der Ökonom Hunziker und die Pflegefachfrau Venezia den Ausbau der Spitex Perspecta mit viel Herzblut voran.

Daraus ist ein stattliches Unternehmen mit rund sechzig Mitarbeitenden geworden. In der Region Basel ist es bekannt dafür, bei «komplexen Fällen» zum Zug zu kommen. «Wir besuchen auch Spitäler, damit wir unsere Patienten respektive Kunden kennenlernen. Und wir unterstützen sie und ihre Angehörigen umfassend. Das geht bis zu Abklärungen mit den Behörden», sagt Marlies Venezia. «Vielleicht sind unsere Kundinnen und Kunden deshalb so zufrieden, weil sich unsere Mitarbeitenden von uns getragen fühlen. Denn notfalls betreue ich Menschen eigenhändig am Bett.»

 

Ein herausfordernder Auftrag

Als es nach Jahren des Wachstums darum ging, die Zukunft für die Spitex Perspecta aufzugleisen, wandte sich Alessandro Hunziker – bisher Hypothekarkunde der Bank CIC – an Yves Grütter, Leiter der Bank CIC am Hauptsitz in Basel.

Dieser brachte die Eigentümer der Spitex Perspecta mit Stan Plakun und Maxime Liechti, den Corporate-Finance-Experten der Bank, in Kontakt. Die beiden haben sich auf Unternehmenstransaktionen und fremdfinanzierte Übernahmen spezialisiert.

Alessandro Hunziker und Marlies Venezia haben es positiv aufgenommen, dass die Bank CIC bereits mehrere vergleichbare Firmenverkäufe, etwa einen Spitex-Verkauf in der Romandie, erfolgreich abgewickelt hat und somit über ein ausgewiesenes Know-how in der Gesundheitsbranche verfügt. Rasch zeigte sich, dass der Verkauf des Unternehmens an einen kompetenten Partner eine interessante Lösung sein könnte.

 

Beide Eigentümer erteilten darum den Corporate-Finance-Spezialisten Plakun und Liechti grünes Licht, um geeignete Kaufinteressenten zu suchen. Dabei legten sie viel Wert darauf, dass der Verkaufsprozess diskret verläuft und ein Käufer gefunden werden kann, der weiterhin auf Qualität setzt und die Arbeitsstellen mit dem bewährten Personal erhält.

Mehrere Kandidaten

Schliesslich gelang es den Spezialisten der Bank CIC aufgrund ihres internationalen Netzwerkes, mehrere Interessenten zu finden, die den Ansprüchen der Verkäufer genügten. In den darauffolgenden Gesprächen kristallisierte sich die italienische Sol Group als Favoritin heraus. Sie beschäftigt weltweit 4000 Mitarbeitende und ist ein führender Hersteller medizinischer Gase. Mit ihrer Tochter Vivisol ist sie zudem weltweit im Homecare-Bereich aktiv. In der Romandie hat sie schon Tritt gefasst, in der Deutschschweiz wäre für sie ein Einstieg über die Spitex Perspecta perfekt.

Zwei Tage lang unterhielten sich Marlies Venezia, Alessandro Hunziker und die Delegation der Bank CIC mit den Exponenten der Sol Group im italienischen Monza. «Wir erlebten einen herzlichen Empfang. Und wir spürten, dass die Chemie stimmte», erinnert sich Marlies Venezia. Seit dem Sommer 2019 gehört die Spitex Perspecta der Sol Group.

Neue Eigentümer investieren in die Entwicklung

«Dank der Bank CIC haben wir den passenden Eigentümer gefunden und einen attraktiven Verkaufspreis erzielt», resümiert Hunziker. Die Bank orchestrierte die gesamte grenzüberschreitende Transaktion von A bis Z.

Dennoch sind die beiden Firmengründer täglich in den Büros der Spitex Perspecta anzutreffen. An ihren Funktionen hat sich seit dem Verkauf noch nichts geändert. «Die Sol Group investiert in unsere Firma und vertraut uns. Längerfristig möchten wir das Leben aber schon etwas ruhiger angehen», meinen beide fast unisono.

Marlies Venezia und Alessandro Hunziker, Gründer Perspecta AG